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Dresdner Zwinger


Dresdner Zwinger
Dass Deutschland kulturell einiges zu bieten hat, wird leider oft vergessen. Bauwerke wie der Dresdner Zwinger sind gerade zu ein Muss für jeden, der das wahre kulturelle Gesicht von Deutschland erleben möchte. Der Zwinger, der zwischen der Semperoper und dem Postplatz in Dresden liegt, ist von der Architektur einem römischen Amphitheater nachempfunden. Der Dresdner Zwinger steht für eins der imposantesten Bauwerke in Deutschland. Auch wenn man unter den Namen: „Zwinger“ erst einmal sich etwas anderes vorstellt, passt der Begriff dennoch gut. Denn unter „Zwinger“ verstand man den Raum zwischen der äußeren und der inneren Stadtmauer.

Erbaut wurde der Dresdner Zwinger in den Jahren 1710 bis 1732. In lediglich 22 Jahren schuf einer der größten deutschen Architekten, Matthäus Daniel Pöppelmann, sowie einer der bedeutendsten deutsche Bildhauer, Balthasar Permoser, dieses grandiose Bauwerk. Erbaut wurde der Zwinger auf den Resten von Festungsmauern. Kurfürst Friedrich I., der Auftraggeber für den Bau des Dresdner Zwingers, hätte niemand besseres für diese gewaltige Aufgabe auswählen können.

Ursprünglich war der Dresdner Zwinger für den Adel und der Hofgesellschaft als Festplatz gedacht. Um den Adel etwas bieten zu können, ließ Friedrich I. sich einiges einfallen. So ließ Pöppelmann einen wunderschönen Garten anlegen – den Zwingergarten. In ihm tummelten sich die exotischsten Pflanzen. Saftiges grünes Gras und große Schatten gebende Bäume luden ein, im Zwingergarten lustzuwandeln. In jener Zeit war es an europäischen Fürstenhöfen üblich, Orangenbäume zu pflanzen. So waren auch diese im Dresdner Zwinger kein seltener Anblick. Mit ihren leuchtenden runden Orangen-Früchten, boten sie einen wundervollen Anblick. Für das weitere Verschönern des Dresdner Zwingers samt Zwinger Garten war der berühmte deutsche Bildhauer Balthasar Permoser zuständig. Er schuf unzählige wundervolle einzigartige Skulpturen.

Doch trotz den enormen Baufortschritten, wurde der Dresdner Zwinger lange nicht richtig fertig gestellt. Dadurch sanken das Ansehen und die Bedeutung des Dresdner Zwingers am Königshof sehr. Der Dresdner Zwinger bekam zu dieser Zeit einfach nicht die Beachtung und Bewunderung, die er verdient hätte.
Erst 1847-1854 wurde der Dresdner Zwinger an der offenen Elbseite durch die Gemäldegalerie durch Gottfried Semper vollendet.

Wie die meisten historischen Bauwerke, blieb auch der Dresdner Zwinger vom Krieg nicht verschont. So fand die erste Beschädigung des Dresdner Zwingers im Siebenjährigen Krieg statt. Die Schäden wurden erst nach zwei Jahrzehnten vollständig repariert.


Auch der zweite Weltkrieg stoppte nicht vor dem Dresdner Zwinger. Am 13. Februar 1945 beschädigte ein Bombenangriff den Zwinger. Tragische Opfer des Bombenangriffs waren das Kronentor und der Glockenspielpavillon, die beide vollständig ausbrannten. Auch die Gemäldegalerie wurde bei diesem Angriff zerstört. Nach all der Zerstörung wollte man den Dresdner Zwinger abreißen lassen. Doch durch den Einsatz vieler Dresdner Bürger, konnte diese Entscheidung abgewandt werden. Ihnen ist es zu verdanken, dass dieses monumentale Bauwerk der Nachwelt erhalten geblieben ist.

Die letzte Beschädigung erlitt der Dresdner Zwinger nicht durch die kriegerischen Taten der Menschen, sondern durch die Natur persönlich. Schuld an der Beschädigung des Zwingers war die Jahrhundertflut im Jahre 2002. Die Elbe, die unmittelbarer Nähe des Zwingers verläuft, überflutete den gesamten Dresdner Zwinger. Hinzu kam Wasser aus der Weißeritz, sodass man beschloss, die Kunstwerke des Zwingers in den Keller zu schaffen, um sie vor den zerstörerischen Kräften des Wassers zu schützen. Doch auch der Keller hielt dem Wasser nicht stand, wodurch Schäden in beträchtlicher Höhe zustande kamen.

Heute präsentiert sich der Dresdner Zwinger mit seinen drei Hauptbestandteilen wieder, wie er im Vorkriegszustand, ohne die ganzen Beschädigungen war.

Zu diesen drei Hauptbestandteilen zählen das Kronentor, das Nymphenbad sowie der Glockenspielpavillon.

Kronentor:

Das Kronentor wurde anlässlich der Krönung von Friedrich I. zum polnischen König im Jahre 1697 von Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut. Deshalb stellt die Spitze des Kronentors, eine riesige Nachbildung der polnischen Krone dar. Das Kronentor wurde vermutlich zwischen 1714 und 1718 gebaut und von dem Bildhauer Balthasar Permoser geschmückt. Dabei stechen die vier polnischen Adler auf der Krone ins Auge.

Nymphenbad im Dresdner Zwinger

Nymphenbad:

Das Nymphenbad liegt hinter dem Französischen Pavillon im Festungswall. Den Namen erhielt das Nymphenbad, von den kleinen Nymphenfiguren, die überall zu finden sind. Diese wunderschönen, geheimnisvollen Nymphen wurden unter anderem von Balthasar Permoser gestaltet und ausgearbeitet. Weitere Skulpturen stammen aus den Händen von Johann Kirchner, Johann Kändler sowie von Benjamin Thomae. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, können keine Originale der Nymphenfiguren mehr betrachtet werden. Sie wurden alle durch originalgetreue Kopien ausgetauscht und fanden ihre neue Heimat in einer nahe gelegenen Bildhauerwerkstatt.

Glockenspielpavillon:

Der Glockenspielpavillon wurde bis 1936 Stadtpavillon genannt. Zweimal wurde der Glockenspielpavillon bis heute beschädigt. Das erste Mal im Jahre 1849, das zweite Mal bei dem Bombenangriff im Jahre 1945. Die Restaurierung beim zweiten Mal, dauerte bis 1964. Glücklicherweise wurde beim Angriff das Glockenspiel nicht beschädigt.

Das Glockenspiel besteht aus echtem Meissnerporzellan und verdankt seiner Existenz Pöppelmann. Ursprünglich waren es nur 24 Porzellanglocken, diese wurden aber auf 40 erweitert. Diese Porzellanglocken gaben dem Glockenspielpavillon seinen Namen.

Seit 1995 kann man wieder den himmlischen Tönen des Glockenspiels zuhören. Wegen der Empfindlichkeit der Porzellanglocken, spielt das Glockenspiel im Winter aber nicht.